Mit Künstlicher Intelligenz Ressourcen sparen und Produktionen optimieren
Künstliche Intelligenz hat in Deutschland von 2019 auf 2020 zugenommen, das zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Kooperation mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).

Der humanoide Roboter Pepper kann sprechen, hören, gestikulieren, tanzen und sich in Echtzeit mit Kunden austauschen. Mit Peppers Tablet können Anwender zielgerichtete und relevante Inhalte für ihre Kunden produzieren und die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen.
Künstliche Intelligenz gilt als eine der wichtigsten Technologien der Zukunft. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Kooperation mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zeigt, wie sich KI im vergangenen Jahr in Deutschland entwickelt hat, wer sie antreibt – und was hemmt.
Mit Künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich Ressourcen sparen, Produktionsabläufe verbessern und Kunden besser erreichen. Dennoch hat die Technologie in Deutschland noch einen weiten Weg vor sich: Das zeigt der aktuelle KI-Monitor, der in Kooperation mit dem BVDW entstanden ist und künftig jährlich veröffentlicht wird. Das IW hat dafür einen Index entwickelt, der untersucht, welche Rolle KI in der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Politik spielt. Insgesamt hat die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland von 2019 auf 2020 zugenommen: Der KI-Index stieg um 7,85 Prozent auf 10,85. Das Wachstum ist vor allem der Bedeutung von KI in der Wirtschaft als größtem Treiber (plus 6,39 Prozent) und der Gesellschaft (plus 1,85 Prozent) zu verdanken. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich hingegen um minus 0,39 Prozent verschlechtert.
Grund für die Verschlechterung sind vor allem weniger Kooperationen zwischen Forschung und Unternehmen, zudem beschäftigt sich die Politik seltener mit dem Thema. In einigen Bereichen gab es allerdings auch Verbesserungen: So gibt es deutlich mehr wissenschaftliche Publikationen zu KI, auch die digitale Infrastruktur hat sich positiv entwickelt. Weitere gute Nachrichten: Immer mehr junge Menschen absolvieren Informatik-Abschlussprüfungen.
Unternehmen treiben die Technologie voran
Die größten Treiber der Technologie sind Unternehmen, die KI positiv gegenüberstehen und vermehrt einsetzen. So nutzten im Herbst 2019 rund zehn Prozent der deutschen Industrieunternehmen KI, im Frühjahr 2020 waren es fast 13 Prozent. Zudem stieg die Zahl der Unternehmen, die KI-Patente anmeldeten – Unternehmen forschen also auch selbst und bringen die Technologie so voran.
„Grundsätzlich freuen wir uns, dass sich KI weiterentwickelt“, sagt IW-Studienautor Henry Goecke. „Allerdings gibt es immer noch einige Hemmnisse. Beispielsweise stellt fehlende Rechtssicherheit für viele Unternehmen eine Herausforderung dar.“ Es ist nämlich nicht immer klar, ob Unternehmen, die Maschinen mit KI-Technologie nutzen, für Fehler haften müssen – das schreckt ab. Viele Unternehmen befürchten zudem eine sogenannte Überregulierung, also etliche Gesetze, Vorschriften und Auflagen, die mit der KI-Nutzung einhergehen. Auch das würde den weiteren Ausbau beschränken – und international einen deutlichen Wettbewerbsnachteil bedeuten.
„Es ist klar, dass für KI Regeln notwendig sind, die nun entwickelt werden müssen“, sagt IW-Studienautorin Vera Demary, „aber diese müssen so gestaltet sein, dass sie Freiraum geben für Innovationen.“