Spielfilme made in Wuppertal
Bergische Universität statt Filmhochschule: In Wuppertal werden Studenten im Design audiovisueller Medien ausgebildet – mit großem Erfolg

Es ist ein besonderes Angebot, das die Bergische Universität in der Fakultät für Design und Kunst geschaffen hat. Sind praktische Filmstudiengänge sonst vor allem an Filmhochschulen zu Hause, setzt die Fakultät bewusst auf eine universitäre Ausbildung. Das Foto wurde vor der Corona-Pandemie aufgenommen.
Wer genau hinsieht, entdeckt sie zuweilen in der Fußgängerzone oder einem besonderen Straßenzug, im Tierpark in Vohwinkel oder auf dem Campus der Universität: Die Studierenden des Teilstudiengangs Design audiovisueller Medien sind dann mit Kameras, aufwendigem Licht, Mikrofonen und Schauspielern unterwegs, um Geschichten zu erzählen. „Wir drehen Spielfilme und Dokumentationen“, erzählt Student David Lankes (33). Auch Animationsfilme entstehen unter dem Dach dieses Studiengangs.
Es ist ein besonderes Angebot, das die Bergische Universität in der Fakultät für Design und Kunst geschaffen hat. Sind praktische Filmstudiengänge sonst vor allem an Filmhochschulen zu Hause, setzt die Fakultät bewusst auf eine universitäre Ausbildung: „Theorie und Praxis stehen in ausgeglichenen Verhältnis“, erklärt Professorin Erica von Moeller. Das befähige die Studenten nicht nur für eine wissenschaftliche Laufbahn, sondern rüste sie auch für ein Themenfeld, das ständig im Wandel sei. „Medien und Technik entwickeln sich so schnell“, sagt Professor Erica von Moeller, „wenn ich eine theoretische Grundlage habe, kann ich von dort aus, jedes praktische Feld eröffnen.“

Hinzu kommt, dass die Bergische Universität ihren Studiengang Design audiovisueller Medien als kombinatorischen Bachelor angelegt hat: Die Studenten wählen also ein zweites Fach hinzu. „Das ist in diesem Bereich einzigartig“, sagt die Professorin. Die Wahl bleibt dabei ganz bewusst den Studenten überlassen – sie reicht von Mediendesign über technische Fächer oder Wirtschaftswissenschaften bis hin zu geisteswissenschaftlichen Fächern.
So unterschiedlich wie die Wahl des zweiten Faches ist auch das Interesse der Studenten. „Im Grundlagenbereich lernen sie alles“, erklärt Till Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter. Kamera, Licht, Ton, Design, Produktion und Schreibwerkstätten treffen hier aufeinander. Erste Projekte entstehen – schließlich bilden sie die wichtigsten Säulen des Lernens im Rahmen des Projekt-Studiengangs. Die Fakultät sei technisch gut ausgerüstet, sagt Prof. von Moeller. Es gibt ein eigenes, kleines Filmstudio. Für größere Projekte wird Material dazugemietet.
Weil pro Jahrgang nur etwa zwölf Studenten aufgenommen werden, fällt die Betreuung ausgesprochen individuell aus. „Nach dem Grundlagenbereich spezialisieren sich die Studenten“, erklärt Prof. von Moeller. Wer den Studiengang vor allem deswegen gewählt hat, weil er als Autor und Regisseur tätig sein möchte, findet seinen Raum – und bringt die wichtigen Kenntnisse über Licht, Ton und Kamera aus den ersten Semestern gleich mit. Auch technisch interessierte Studenten wie David Lankes, der sich vor allem an der Kamera wohlfühlt, spezialisieren sich.
Projekte mit realen Partnern als ein wichtiger Baustein
Die Filme der Studenten profitieren von den verschiedenen Begabungen und Interessen. „Wir haben einen Film gedreht, der ganz friedlich am Ententeich in Vohwinkel beginnt und als Splatterfilm endet“, erzählt David Lankes. Er stand hinter der Kamera – während sich die anderen Teammitglieder um Finanzierung, Casting oder Regie kümmerten. Der Film trägt die Handschrift der Studenten, lässt ihren Humor erkennen. „Wir haben aber auch Clips für die Verbraucherzentrale und das Flüchtlingswerk produziert“, erzählt Lankes von den wichtigen Kooperationen. Diese Projekte mit „realen Partnern“ seien ein wichtiger Baustein, sagt die Professorin.
Filmemacher lernen sich kennen, Branchenkontakt findet statt
„Uns verbindet alle, dass wir Geschichten erzählen wollen“, sagt Till Müller, „in unseren eigenen Filmen und in den Clips, die wir für Partner produzieren.“ In jedem Kameramann stecke auch ein Geschichtenerzählen. Wer sich um das Licht kümmere, wolle genauso eine Botschaft rüberbringen. Die meisten Filme feiern ihre Premiere dann in Wuppertal – entweder bei Events in der Universität oder im Cinemaxx. „Wir wollen die Filme auf großer Kinoleinwand sehen“, sagt Prof. von Moeller. Und von dort aus gehen sie häufig auf Reisen – zu Festivals im ganzen Land. „Da lernen sich Filmemacher untereinander kennen, dort findet der Branchenkontakt statt“, erklärt die Professorin. Und sie hat festgestellt, dass die Studenten aus Wuppertal dort gern gesehen sind. Immer wieder würden Studierende abgeworben, schon während ihres Studiums würden ihnen Stellen angeboten – auch in großen Film- und Fernsehhäusern. „Uns ist natürlich sehr daran gelegen, dass sie ihr Studium beenden“, sagt die Professorin, „danach sind die beruflichen Chancen noch größer.“ Erst recht, wenn ein eigener Film schon von sich Reden gemacht hat: Aktuell zeigt Studentin Elena Wiener ihren Film „Trübes Wasser“ auf Festivals – die in diesem Jahr wegen der Pandemie digital stattfinden. Der Film hat nun Chancen auf den deutschen Kurzfilmpreis.
Ob die technische Entwicklung den Film verändert habe? „Natürlich“, sagt Erica von Moeller und erinnert an die Möglichkeiten der schnellen Überarbeitung. „Und trotzdem bleiben einige Dinge gültig“, sagt Till Müller. Charlie Chaplin und seine Stummfilme seien überhaupt nicht überholt: „Wir haben es heute doch auch oft mit Filmen ohne Sprache zu tun“, sagt Müller und erinnert an Clips im Internet. Sie hätten heute sogar eine neue Relevanz: Kurze Videos werden immer öfter zum Erklären und Erzählen von Inhalten in Anspruch genommen – dank des Internets. „Die Corona-Pandemie hat den Prozess zusätzlich beschleunigt“, sagt Müller. David Lankes weiß um die Chancen dieser Möglichkeiten – aber auch um die Faszination von Filmgeschichte. Ob er selber gerne Filme sehe? „Ich gucke viele Filme“, sagt er dann. Er arbeitet im Rex als Filmvorführer, ist längst zum Arthouse-Spezialisten geworden und bietet an der Uni Filmabende an. Was er beruflich mal machen möchte? „Das wird sich zeigen“, sagt Lankes, der bereits eine Ausbildung als Mediengestalter Bild und Ton abgeschlossen hat und schon als Bildtechniker arbeitet. „Aber ich bin zuversichtlich, dass ich mit dem Studium einen guten Job finde.“
Unterstützung für Betriebe
Schmersal bietet in Zeiten von Corona neue Produkte und Dienstleistungen für die Infektionsprävention.
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In Zeiten der Corona-Pandemie erhält das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz eine neue Brisanz. Schmersal und seine Dienstleistungssparte tec.nicum haben sich rasch auf die neue Situation eingestellt und ein neues Angebotsportfolio entwickelt, um Unternehmen bei der Infektionsprävention mit einem ganzen Paket von zusätzlichen Dienstleistungen und innovativen Produkten zu unterstützen.
Einige Beispiele: Zum Schutz der Beschäftigten sind Gefährdungsbeurteilungen für Arbeitgeber verpflichtend. Diese Verpflichtung schließt auch die Beurteilung von Infektionsrisiken mit ein. Das tec.nicum bietet jetzt für Unternehmen die Durchführung einer „Gefährdungsbeurteilung zur Infektionsprävention“ an. Zudem bietet das tec.nicum Seminare (auch online) zum Thema an. Viele Unternehmen, zum Beispiel Einzelhandelsgeschäfte, müssen die Zahl der Personen, die sich in ihren Räumen aufhalten, begrenzen, um Abstandsregeln einhalten zu können. Das neue System „Schmersal Access Control“ ist ein Ampelsystem, das automatisch die Anzahl der Besucher zählt, die eine Einrichtung betreten oder verlassen. Sobald eine maximale Zahl erreicht ist, wird ein Signalton ausgelöst. Das System ist leicht zu installieren.